Optimierung Tamiya Antriebsstrang mit Schaltgetriebe

  • Hallo Leute,
    welche Erfahrungen habt ihr mit der Optimierung des Antriebsstrangs von Tamiya-Fahrzeugen? Ziel ist ein laufruhiges und feinfühlig steuerbares Fahrzeug (2-Achs Zugmaschine) mit realistischen Geschwindigkeiten. Aufgrund des verbauten Servonaut K40 hätte ich gerne ein Schaltgetriebe im Fahrzeug, es muss aber nicht zwangsweise jenes von Tamiya sein.

    Hier mal ein paar Ansätze:

    • Spiel im Tamiya-Getriebe minimieren durch Verkleinerung der Schlitze in den Zahnrädern
    • Übersetzung durch ein Reduziergetriebe erhöhen
    • Tamiya-Wellen durch Gelenkwellen ersetzen
    • Faulhabermotor statt Truckpuller 3
    • Schaltgetriebe durch hochwertigeres Getriebe ersetzen
    • ???

    Wie sieht er nun aus, der perfekte Antrieb? Ich bin gespannt auf eure Antworten!

    Viele Grüße
    Reini

    Einmal editiert, zuletzt von Promodell (8. Oktober 2014 um 00:25)

  • Die Frage ist gut, ich kann schonmal sagen das nicht immer das teuerste auch immer das beste ist.
    Aber was für mich klar ist, das Tam-Getriebe ist nicht das gelbe vom Ei. Mein Getriebe war recht teuer und hat bisher einige Probleme gemacht die ich evtl mit einem anderen nicht gehabt hätte.
    Wenn ich gut drauf bin, glaube ich das ich das nächste Getriebe evtl selber bau, dann weiß ich was ich hab und kann auch Fehler beheben.
    Das dauert aber noch. Zur Zeit muss die "Tamiya-Pendellei" einem Eigenbau weichen.

    Gruß Patrick

  • @ Björn:
    Schaut super aus, dein MAN und scheint sich auch geschmeidig anfahren zu lassen. Heißt das, in deinem Truck ist gar kein Schaltgetriebe verbaut? Wie sieht dein Antriebsstrang (Motor - Getriebe - Wellen) im Detail aus?

    patrick:
    Was hast du für ein Getriebe (in Kombination mit welchem Motor) im Einsatz? Eigenbau kommt für mich nicht in Frage. Da es mittlerweile einige Getriebe am Markt gibt, gehe ich davon aus, dass da irgendwas brauchbares dabei ist - oder irre ich mich da?

  • Also ich kann Björn nur vollkommen zustimmen, wenn man ein Tamiya Truck eine vernünftige Gangart beibringen will, ist Servonaut da meine Erste Wahl!

    Hatte in meinem Scania damals Servonaut VGT370 verbaut KLICK MICH und war mehr als zufrieden! Würde ich jeder Zeit wieder verbauen!

    Schaltgetriebe ist meiner Meinung nach überflüssig! Mit dem oben genannten Antrieb hat man untenrum Kraft sowie Feinfühligkeit und obenrum eine ausreichende Höchstgeschwindigkeit!


    Für was soll denn der Truck eingesetzt werden, als reiner Straßenzug oder auch für in den Dreck?
    Denn für zweiteres reich es nicht nur die Getriebe / Motoreinheit auszutauschen, da bedarf es leider einiges mehr!

    Glück Auf! Kevin.

  • Der Antrieb ist für ein reines Straßenfahrzeug (4x2) gedacht. Da ich aber einen Servonaut K40 Fahrtregler zur Verfügung habe, würde ich gerne dessen Möglichkeiten zur Ansteuerung eines Schaltgetriebes nützen.

    Für ein einfaches Straßenfahrzeug scheinen sich also die Getriebemotoren Servonaut VTG370 (7,2 V, 370 U/min) und Servonaut VTG450 (12 V, 450 U/min) zu bewähren. Die Schaltfunktion würde bei denen halt entfallen, ich kann mir aber gut vorstellen, dass sie gar nicht notwendig ist.

    Glockenankermotoren:
    Lohnt sich der Einbau eines Glockenankermotors (Faulhaber)? Die Motoren sind nicht gerade billig. Bringen sie einen entsprechenden Mehrwert und in Kombination mit welchem Getriebe würdet ihr sie empfehlen?

    Schaltgetriebe:
    Unabhängig davon, dass es sich in meinem Fall um eine einfach 4x2 Zugmaschine handelt. Wenn ihr ein Schaltgetriebe für so ein Fahrzeug verbauen würdet, was würdet ihr nehmen und welchen Motor würdet ihr dazu empfehlen.

  • So laufen die Ansichten auseinander...
    Ich würde nie ein Modell ohne Schaltgetriebe fahren wollen, dazu ist es einfach zu schön in jeder Fahrsituation mit angepasster Geschwindigkeit "Vollgas" fahren zu können. Außerdem merkt man das Schaltgetriebe deutlich beim Stromverbrauch. Als Beispiel mein 6x6: Im zweiten Gang beladen und TL hinten dran mit Radlader drauf auf/in weichem Sandboden: Aeronautregler liefert nicht mehr genug BEC-Power (Auswertemodul trennt) Im ersten Gang zieht der Fauli 2657 das Gespann lockerst durch den weichen Sand (Über will ich nicht sagen, Sand war einfach zu weich an der Oberfläche) In solchen Situationen schau ich selten aufs Display, sonst könnte ich sicherlich Stromwerte sagen.

    Getriebe weiß ich leider auch nicht, ich verwende Wedico Metalldreigang, Osswald Zweigang, Veroma Dreigang und ein Eigenbau-Zweigang. Am schönsten läuft das Eigenbau-Getriebe gefolgt vom Veroma. Alle Getriebe sind aber nicht mehr ganz Original, die Übersetzung wurde an die jeweiligen Achsen noch feiner angepasst. Motor davor in zwei Fällen Faulhaber 2657, einmal 2642 und einmal 3557. In diesem Bereich will ich nichts anderes mehr.

  • @ Hendric:
    Das war auch meine Überlegung, dass man mit Schaltgetriebe in jedem Gang den vollen Drehzahlbereich nützen kann. Das sollte sich auch im Sound auswirken, da man sich ohne Schaltgetriebe meist im unteren Drehzahlbereich bewegt, wodurch über den Lautsprecher gerade mal ein wenig mehr als "Standgas" ausgegeben wird. Ist hingegen der erste Gang eines Schaltgetriebes entsprechend übersetzt, kann man mit Vollgas und trotzdem langsam fahren. Genauso wie eben beim Original auch.

    Stromverbrauch ist sicher auch ein Argument. Beim Original ist es nicht anders, nur ist es dort halt Diesel.

    Wenn ein Eigenbau-Getriebe für mich nicht in Frage kommt, würdest du zum Veroma 3-Gang Getriebe raten. Motoren verwendest du Faulhaber.
    Kannst du erklären warum - was ist der Vorteil gegenüber einem Truck Puller oder ähnlichem?
    Du hast verschiedene Faulhaber in Verwendung - welchen würdest du in Kombination mit dem Veroma-Getriebe für eine 4x2 Zugmaschine empfehlen?

  • Hi Reinhard

    Das Getriebe finde ich ok, es läuft relativ leise und es lässt sich meines Erachtens nach gut schalten. Verschweigen möchte ich dir aber auch nicht den Nachteil: Zumindest bei meinem (erste Serie) springt gerne der zweite Gang raus, wenn ich unter Last in den Berg fahre, darum fahre ich inzwischen immer im ersten Gang in Steigungen ein. Auch bei Bergabfahrten mit Faulhaber empfehlenswert, denn der Faulhaber hat kein oder nur ein geringes Eigenbremsmoment. Dies ist gleichzeitig der Vorteil. Er läuft schon bei sehr niedrigen Spannungen butterweich an und du merkst nicht das Rasten des Ankers (Physik eben)
    Zur Auswahl: Ich kauf inzwischen nur noch den 2657 wobei ich die Motoren beide in Allradkippern habe. Für einen Straßenrutscher reicht meines Erachtens nach der 2642, vor allem da der noch weniger Strom braucht als er 2657, dafür aber auch weniger Drehmoment hat.

  • Ich habe mal die technischen Daten der in Frage kommenden Komponenten zusammen getragen.

    Faulhaber-Motoren:
    2642 012 CR: 12 V / 22,1 W / 30 mNm / 6.400 rpm
    2657 012 CR: 12 V / 45,9 W / 45 mNm / 6.300 rpm


    Veroma 3-Gang Getriebe:
    1. Gang: 22,65 : 1
    2. Gang: 11,32 : 1
    3. Gang: 5,66 : 1

    inkl. Tamiya-Achse (2,66 : 1):
    1. Gang: 60,25 : 1
    2. Gang: 30,11 : 1
    3. Gang: 15,06 : 1


    Tamiya 3-Gang Getriebe: 
    1. Gang: 12,2 : 1
    2. Gang: 6,7 : 1
    3. Gang: 4,0 : 1

    inkl. Tamiya-Achse (2,66 : 1):
    1. Gang: 32,49 : 1
    2. Gang: 17,66 : 1
    3. Gang: 10,60 : 1


    Den Werten zufolge müsste das Fahrzeug mit Veroma-Getriebe ca. halb so schnell fahren wie mit dem Tamiya-Getriebe. Geht man davon aus, dass Faulhaber-Motoren schon bei geringerer Spannung anlaufen, sollten wirklich sehr langsame Geschwindigkeiten zum Rangieren möglich sein. Ich gehe davon aus, dass ihr das bestätigen könnt.

    Ich habe den ursprünglichen Eintrag korrigiert, da die Werksangaben für die Tamiya-Übersetzung bereits die Achse mit berücksichtigen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Promodell (9. Oktober 2014 um 10:13)

  • Aus all den Informationen kristallisiert sich folgende Lösung heraus:

    Faulhaber-Motoren:
    2642 012 CR: 12 V / 22,1 W / 30 mNm / 6.400 rpm (für leichte 4x2 Fahrzeuge)
    2657 012 CR: 12 V / 45,9 W / 45 mNm / 6.300 rpm (für schwere Fahrzeuge und Geländeeinsatz)

    Veroma 3-Gang Getriebe inkl. Tamiya-Achse (2,66 : 1):
    1. Gang: 60,25 : 1
    2. Gang: 30,11 : 1
    3. Gang: 15,06 : 1

    Rechnerische Geschwindigkeit:
    Bei einem Raddurchmesser von 83 mm und einer Motordrehzahl von 6.400 rpm ergeben sich folgende Maximal-Geschwindigkeiten:
    1. Gang: 1,66 km/h (entspricht bei Maßstab 1:13,5 im Original ca. 22 km/h)
    2. Gang: 3,33 km/h (entspricht bei Maßstab 1:13,5 im Original ca. 45 km/h)
    3. Gang: 6,66 km/h (entspricht bei Maßstab 1:13,5 im Original ca. 89 km/h)

    Mit dem Tamiya-Getriebe ergibt der 3. Gang eine rechnerische Geschwindigkeit von 9,46 km/h, das wären im Original ca. 128 km/h, was sicher zu schnell ist.

    Könnt ihr meine Theorien und Berechnungen bestätigen?
    Hat noch jemand Erfahrungen (gute oder schlechte) mit dieser Motor-Getriebe-Kombination in Tamiya-Fahrzeugen?
    Wie sieht es mit dem Spiel im Veroma-Getriebe aus und kennt noch jemand das Problem von Hendric, dass der 2. Gang unter Last heraus fällt?

    2 Mal editiert, zuletzt von Promodell (9. Oktober 2014 um 14:14)

  • Tamiya-Getriebe mit Carson Truck-Drehmoment Set:
    Der Vollständigkeit wegen möchte ich auch noch diese Alternative mit euch diskutieren. Im Set ist ein Ritzel mit 8 Zähnen enthalten, mit dem das serienmäßige Ritzel mit 10 Zähnen ersetzt werden kann. Damit reduziert sich die Fahrzeuggeschwindigkeit um ca. 20%. Meiner Meinung nach ist das zu wenig. Zudem bleibt immer noch das großzügige Spiel im Tamiya-Getriebe, das insbesondere beim feinfühligen Rangieren nervt.

    Hat das Set jemand im Einsatz und wenn ja, wie sind eure Erfahrungen damit?

    Tamiya-Getriebe mit Faulhaber-Motor:
    Hat jemand so eine Kombination im Einsatz, evt. zusätzlich mit oben beschriebenem Drehmoment-Set? Wenn ja, wie sind eure Erfahrungen damit?

  • Hallo Hendric,

    mich würde mal interessieren, ob die Kombi Veroma Allrad 3-Gang Getriebe mit z. B. dem Faulhaber Motor 2657 in sehr abschüssigen Gelände (oder halt einer Straße) im 1. Gang im Stillstand noch genug Bremswirkung hat? Ich gehe mal von einen voll beladenen 6x6 Truck (mit ca. 10-15 kg Gesamtgwicht) aus.
    Durch die geringe Bremswirkung des Faulhaber Motores denke ich, dass der Truck dann doch bergab rollt oder hält das Veroma Getriebe den Truck im 1. Gang auf Position?

    Gruß Steffen :)

    Müßiggang ist aller Laster Anfang

  • Ich habe bei meinen Tamiya Trucks auch immer den Unterfurantrieb verbaut. Da hatte ich immer mehr als ausreichend Kraft und das ganze war deutlich geschmeidiger als das Tamiya Getriebe.

    Gruß

    Daniel

  • Hallo

    Habe eine Kombination aus Faulhaber 2657 CR,Osswald 2 gang getriebe und Scaleart Achsen

    Das Osswald hat im 1 Gang 14,4:1 und im 2 Gang 7,2:1
    Verteiler hat 2:1

    Scaleart Achse hat 3:1

    Macht zusammen 86,4:1

    Das Modell bleibt am Berg mit etwa 31 Kg nicht Wirklich Stehen und rollt ganz ganz wenig. Aber ein langsames Rangieren ist allemal möglich. Getestet habe ich das ganze mit 46kg,und das macht das Modell Problemlos. Sogar anfahren am Berg. :D :D :D
    Bremswirkung ist Top. Egal wie Steil es runter geht wenn man denn Knüppel gehn lässt bremst das modell bis auf Fast Stillstand Runter!!! Wenns dann zuschwer ist schiebts das Modell einfach über die Reifen.

    Dafür hat es aber schon so manches Teil zerrissen. 4mm Antriebswelle abgerissen. 1,6mm Spannstifte abgerissen. und zum Schluss wegen eines Blockierten Kardans die Ritzel Zerstört.