Hydraulikventile - Last-Haltedruck

  • Hallo Modellbauer

    Ich habe mir viele Posts zum thema Hydraulik hier durchgelesen, und dadurch auch schon einiges gelernt!
    Aber eine Frage beschäftigt mich noch: Wie sieht es mit dem Haltedruck der unterschiedlichen Steuerventile aus?
    Wenn z.B. ein schwerer Bagger-Ausleger hoch fährt, und in der Postition abestellt wird.
    Dann herrscht permanent Druck an den zwei Hauptzylindern. Der Druck geht dann auf das Steuerventil.
    Das Steuerventil hat, denke ich, innere Leckagen. Der Ausleger müsste sich langsam, mehr oder weniger sichtbar, senken?
    Besonder bei großen Modellen mit schweren Auslegern müsste das doch ein Problem sein?
    Bei echten Baggern wird ein hydr. entsperrbares Rückschlagventil eingebaut, damit unter Lastbedingungen die Zylinder nicht nachgeben.
    Könnt ihr mir sagen wie es sich hier im Modellbau verhält? Gibt es solche Halteventile im Modellbau?

    Gruß

  • Lasthalteventil ist mir persönlich im Modellbau keines bekannt, allerdings kannst du dich einmal mit dem User Baggermartin hier im Forum in Kontakt setzen...
    Er scheint mir der "Hydraulikguru" hier zu sein (nicht böse gemeint :thumbup: )

    Konkrete Aussagen zum Thema Absenken unter Last bzw. innere Leckage könnte dir vielleicht Frank von Premacon liefern.
    Sie haben ja jetzt eine eigene Ventilserie, vielleicht verrät er näheres dazu...

    Abgesehen davon glaube ich, stellt sich hier ganz klar die Frage der Kosten/Nutzen-Rechnung...

  • Hallo Dingsbums,

    ist wie bei den Großten, so dicht sollte ein Hydraulikventil schon sein, dass die Zylinder nicht absenken.
    Es gibt für besondere Aufgaben zB. vom Leimbach ein HER Ventil, das kann man zur Sicherheit noch einbauen.

    In der Ruhe liegt die Kraft!

  • Die Drehschieber- oder Linearschieberventile sind am Steuerkolben nicht abgedichtet, d.h. es liegen zwei blanke Metallflächen aufeinander.
    Hier fehlt, aufgrund des Problems der Abscherung der Gummiduchtungen, die Dichtung. Somit können die Ventile nur geringere Drücke halten, bevor das Öl anschließend langsam in den Tank abfließt.
    Ich habe Modelle mit Abbrucharm und schweren Werkzeug gesehen. Hier müssen doch gewaltige Helbekräfte auf die Zylinder und somit große Haltedrücke herrschen.
    Mich würde interessieren, ob im Maßstab 1/14, ein Baggerarm sich langsam absenkt oder nicht.
    Oder was man dagegen tun kann.

  • Hallo Modellmadness,
    Ich habe einer senkbremse eingebaut (die teile unter den ausleger). Neben den halte function reguliert das ventiel auch denn Ol ablauf von denn Hubcilindern Kolben so dass die nicht schneller senken als denn Ol zufuhr zu denn Kolbestange seite.

    [1:14 Tamiya] Liebherr R974B

    Alles ist Moglich zu bauen, wenn man viel zeit habe ;)

  • Die Drehschieber- oder Linearschieberventile sind am Steuerkolben nicht abgedichtet, d.h. es liegen zwei blanke Metallflächen aufeinander.
    Hier fehlt, aufgrund des Problems der Abscherung der Gummiduchtungen, die Dichtung. Somit können die Ventile nur geringere Drücke halten, bevor das Öl anschließend langsam in den Tank abfließt.

    Schon mal was von metallisch dichtend oder auch Passungsdichtend gehört?

    Wird auch bei den Originalen Ventilen gemacht, wenn zB. Bohrungen überfahren werden, können an der Stelle keine Gummidichtungen eingesetzt werden, da diese beim ersten überfahren zerstört werden.

    Ich habe schon Steuerblöcke am Gehäuse abgedichtet, wo die Schieber so abgedichtet sind, diese arbeiten mit Betriebsdrücken von 300 - 450 Bar ohne Probleme und Leckagen.
    Der Passungsspalt ist dabei so klein, dass die Viskosität das Öls als Dichtung ausreicht.

    Bei meinem Bagger bleibt der Ausleger dort wo ich ihn abstelle und das über Wochen. Habe mal über 4 Wochen probiert und eine Absenkung von 3 cm festgestellt, also garnichts!

    In der Ruhe liegt die Kraft!

  • Schon mal was von metallisch dichtend oder auch Passungsdichtend gehört?

    Um solche Passungen zu erreichen, müssen die Kolben geschliffen und Bohrungen gehont werden. Passungspiel von ca 0,003mm.
    Dann wird es funktionieren. Dazu kommt noch die Schaltkraft die aufgebracht werden muss bei solch engen Tolleranzen.
    Bei dem Versuch ein Ventil selber zu fertigen habe ich 0,01mm-0,005mm Spiel. Das reicht nicht aus. Der Ausleger senkt sich mit ca. 0,05mm/sec.in Ruheposition.
    Wenn Stiel und Schaufel eingefahren sind bleibt der Ausleger ruchig.
    Ich baue den Ausleger aus Alu. Ich sehe hier Beiträge, wo ein LH974 aus Stahl gebaut wird. Da wird es schwierig den Arm ruhig zu Halten!
    Es muss also die Ablaufleitung gedrosselt und ggf. blockiert werden. Sonst fällt der Ausleger schnell runter.

  • Also ich kenne nur einige ganz wenige Bagger deren Arm nicht sackt.Auch der Original Standard Bagger sackt!

    Wie Gregor das macht das seiner nicht sackt...Ich weiß es nicht.Leimbach,Meinhardt, usw...Nach einer gewissen Stundenzahl sacken sie alle.Mehr oder weniger.

    Und wenn die Spalte so klein wäre das kein Öl mehr durch ginge, würde das kein Servo mehr schaffen den Schieber zu drehen. :meinung:

    HuMos Erdbau Werk Lösnich/Mosel

    Wir fangen dort an, wo andere aufhören!

    Meine Videos: Youtube

  • Hallo Hendrik!

    Ich habe auch so einen Modellbagger, da bewegt sich der Arm keinen mm nach unten! :staunen:

    Jedoch liegt das nicht an den dichten Ventilen, sondern resultiert aus der Kombination einer sehr leichten Arm- und Stiel-Konstruktion und dem unheimlich hohen Widerstand der Zylinderdichtungen :undweg:
    Man kann ja einfach nachmessen, wieviel Mindestdruck die Zylinder brauchen, damit sie sich bewegen...

    sg
    dino

  • Hallo Dino,

    klar eine leichte Arm/Stielkonstruktion ist sicher förderlich um ein Absenken zu verhindern/mindern.

    In Kombination mit strammen Dichtungen kann das Funktionieren.

    Jede schwerer die Last auf den Zylindern wird desto eher tritt natürlich das Senken auf.

    Ich hatte einige Zeit ein Festo Sperrventil in der Ausleger-Zuleitung.Dann stand der wie ne deutsche Eiche.Aber flüssig baggern war leider nichtmehr so recht möglich.

    HuMos Erdbau Werk Lösnich/Mosel

    Wir fangen dort an, wo andere aufhören!

    Meine Videos: Youtube

  • Das starke Vorspannen der Dichtungen ist nicht das wahre, dadurch erhöhrt sich der Slip-Stik Efffekt und der Arm ist nicht mehr feinfühlig zu fahren.
    Ausserdem vernichten die Dichtungen einiges an Leistung.
    Mein Bagger fährt mit 15 Bar und damit schön flüssig.
    Ev. habe ich mit den Ventilen Glück gehabt und eine gute Passungspaarung erwischt.

    Bzgl. Spaltmaße, Schleifen reicht da nicht, da werden die Einzelteile eingeläppt, habe ich auch schon bei Pumpen gemacht, Genauigkeit um 0,01 - 0,03.
    Das Öl spielt da auch gut rein, wenn der Ausleger mit 15er absinckt, kann er bei 32er dicht sein.

    In der Ruhe liegt die Kraft!

  • Ich habe das eher ironisch gemeint, manche Hersteller haben sehr vorgespannte Dichtungen, bei denen die Zylinder erst bei 4-5 bar ausfahren...

    sg
    dino

  • hallo zusammen...

    also bei meinem bagger sackt der arm ab... und es ist mir echt egal...

    ich wüsste auch nicht warum das so wichtig ist das er nicht absackt...


    gruß

    Matthias

    Gruß

    Matthias :Winker:

  • Hallo Gemeinde,

    der beschriebene Effekt ist eine Zusammensetzung aus Ölviskosität, innerer Zylinderundichtigkeiten, dem Gewicht der Ausrüstung und der Fertigungsgüte der Ventile, Es sei aber bemerkt, das unsere Modellhydraulik nicht sehr viel mit der richtigen zu tun hat, gerade was Steuerverhalten, Trägheit und Schalttechnik zu tun hat.

    Prinzipiell sacken alle Maschinen ab, die keine Sperrvorrichtungen haben. Bei leichten Ausrüstungen und gut abgedichteten Zylindern dauert das länger. ich habe aber schon Systeme mit "großen" Lecks gesehen, da geht der Ausleger sehr schnell in die Knie. Ich finde es persönlich nicht schlimm, jedoch erkennt man mittlerweile deutliche Unterschiede, wenn man viele Maschinen gebaut hat. Die Toleranzen streuen eben doch sehr. Manche setzen dann auch Zylinderabdichtungen ein, die nur bei Druck dichten. Dann ist klar, warum die Position nicht gehalten wird. Ich habe auch einen 944 iger von uns mit Eigenbauzylindern gesehen (schwarze Deckel am Zylinder und 4mm Kolbenstange), der ist sehr schnell abgesackt. Eine Maschine mit Baggermartinzylindern und unseren Premacon Zylinder war da stabiler. Aber eliminieren kann man es nur durch Sperrventile.

    @ Matthias: Das könnte ich DIr genau erklären, aber wenn es Dich nicht stört ist es ja vollkommen ok.

    Ich hoffe es hat noch etwas in der Begründung geholfen.

    Gruß
    Frank

  • Eine Maschine mit Baggermartinzylindern und unseren Premacon Zylinder war da stabiler. Aber eliminieren kann man es nur durch Sperrventile.

    Gruß
    Frank

    Hallo Frank,

    das stimmt so leider nicht!

    Sperrventile helfen nur, wenn die Zylinder 100% dicht sind, da diese Ventile nur die Leckage des Steuerventils ausschließen kann, wenn jedoch die Kolbendichtung nicht dicht ist, kannst Du den Zylinder auch an den Anschlüssen dicht verschrauben und er bewegt sich doch durch die interne Leckage.

    Es hängt großteils am Steuerventil, ob die Funktione nachgibt oder nicht. Offtmals hillft auch schon eine exakte Einstellung des Ventils, da diese nur selten wirklich in Nullstellung sind, da sich nur wenige die Mühe machen diese auch sauber ein zu stellen.

    In der Ruhe liegt die Kraft!

  • Sperrventile helfen nur, wenn die Zylinder 100% dicht sind


    ... 100% dicht gibt es in der Hydraulik nicht... :warsnicht:


    Der Ausleger senkt sich mit ca. 0,05mm/sec.in Ruheposition.


    Hallo Namensloser,
    das ist doch super... ich wäre froh wenn mein System so dicht wäre! Wir sind hier beim Modellbau und müssen alle mit Kompromissen leben. :meinung: Die Hauptsache ist doch das es funktioniert und man Spaß am Hobby hat... und wenn eine selbst gebaute Hydraulikanlage dann genau das macht was sie soll... was gibt es schöneres? :thumbup:

    Gruß
    Alexander :hand:

    Wir verlieren keine Freunde, sondern lernen, wer die richtigen sind...