Hilfe benötigt! Wieso nickt(wankt) die Karre bei vollen Lenkeinschlag immer hin und her?

  • Dass das Servo die Achse in die Federn zieht ist mir klar, wenn ich jedoch an der Funke den Servoweg so weit begrenze das dies nicht mehr passiert beträgt mein Wendekreis 2Meter.

    Habe heute morgen folgenden Test gemacht:
    -Lenkstange entfernt, von Hand voll eingeschlagen und Einschlag direkt an der Achse fixiert. Ergebniss: Dat Ding ruckelt genau gleich wie vorher.

    Nein ich meine nicht die Wangbewegungen wie im letzten Video sondern ein richtiges ruckeln.

    Hier erkennbar, jedesmal wenn ruckelt zittert die Kamera:

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    Danke trotzdem allen die mir hier helfen!

    Grüsse aus der schönen Schweiz

    Phil

  • Hi Phil

    Ich denke ich weiß jetzt was Du meinst.

    1.Punkt:
    Zum einen sind Modellachsen (also unsere auch) nicht eine technische 1:1 Kopie des Vorbilds. Denn beim Vorbild liegt die Achse des Drehpunktes der Lenkschenkel schräg, so das das untere (gedachte) Ende mittig des Reifens sitzt. Bei uns ist der Drehpunkt aber genau gerade nach unten, was bedeutet, das der Drehpunkt an der Reifeninnenflanke sitzt.
    Dies würde das Wanken erklären.
    2. Punkt
    ....ist die Achsaufhängung selber. Bei Blattfedern hängen die Achsen halt "nur" an "federnden" Aufnahmen, wenn ich das mal so bezeichnen darf. Bei unserem SX mit 3-Punktaufnahme (Dreiechslenker/Zugstreben) ist die Geometrie der Aufnahme stabiler, da es halt ein Dreieck im übertragenen Sinne ist. Allerdings sind dann hier aus Spiralfedern die die Federung übernehmen.
    3. Punkt
    Die Anlenkung selber ist bei Osswald und ScaleArt-Rahmen nicht so dolle, sicher ein Kompromis geschuldet durch den möglichen Bauraum. Normalerweise sollte die Anlenkung der Achse (n) rahmenparallel erfolgen und nicht quer zum Rahmen. Schau Dir mal die Anlenkung bei einem echten LKW an, dann wird Dir deutlich, das jeweils die zusätzlichen Hebel an den Lenkschenkeln auf der Fahrerseite angesteuert werden und kein Hebel (wie bei der 1. Achse) von quer!
    4. Punkt
    "Unscales Lenken" - kein Vorwurf sondern eine Tatsache: So schnell wie Du mit einem Servo lenken kannst, kann das kein echter Fahrer! Tip: Für einen Kunden haben wir mal in ein Fertigmodell eine Servoverzögerung für das Lenkservo eingebaut, super realistisch und eine sehr "weiche" Fahrweise.
    5. Punkt
    Eine nicht angetriebene VA nützt garnix, der Effekt wird bleiben, eventuell weniger, wenn wie unter Punkt 1 geschrieben die interne Lenkgeometrie der Achse hier richtig ausgeführt ist. Aber ich rate für ein Baustellen-LKW dringend ab. Kein Antrieb auf der VA bedeutet im Modell immer an jedem kleinen Hindernis hängen zu bleiben.

    TOM

  • Hoi Phil,


    das ist bei meinem MAN 6x6 genauso.

    Je griffiger der Boden desto schlimmer ist es. Mein Werkstattboden hat eine Kunststoffbeschichtung, da kann ich mit vollem Lenkeinschlag

    garnicht drauf fahren.

    Aber wie Tom schon sagte, lass um Gottes Willen die angetriebene Vorderachse drin. In der Baustelle ist das Ruckeln weg und Du bist froh

    für jedes angetriebene Rad das Du hast :)


    Gruss,

    Achim

  • Tom

    zu deinem Punkt 1:

    ich dachte die Spreizung ist dafür da, lenkrückstellkräfte zu erzeugen :meinung:

    was mir grade noch einfällt, passt das Lenktrapez? Vielleicht stimmt der Winkel, die die 2. Vorderachse weniger einschlägt als die 1. nicht. Dann rubbeln die Reifen, könnt auch dazu führen das er so springt... Das Lenktrapez ist auch vom Abstand der Vorderachse zum mittelpunkt der Hinterachsen abhängig, wäre also auch möglich, das der Spurdifferenzwinkel nicht stimmt, und zwar an beiden Vorderachsen

    Gruß Robert

  • Hi RObert

    Stimmt schon, aber es geht ja eigentlich nicht nur um die Rückstellkräfte sondern um das Lenken der Räder allgemein. Dies sollte eigentlich immer in der Mitte des Reifens liegen.

    Das Lenktrapez sollte eigentlich soweit stimmen, schließlich haben 1. und 2. VA unterschiedliche Lenkschenkel, die ein unterschiedliches Trapez ergeben.

    TOM

  • passen denn die Lenktrapeze zum Radstand? Das ist ja das entscheidende... Der Drehpunkt der Lenkung sollte ausserhalb das Radaufstandspunktes sein, damit ein durch ein Hindernis/Bremsen entstehendes Drehmoment nicht zum einschlagen der Räder führt. Mit dem Lenkpunkt ausserhalb das Radaufstandspunktes wird bei einem entstehenden Drehmoment gleich gegen Gelenkt ;)

    Gruß Robert

  • Könnte es sein das die Lenkschenkel bei mir versehentlich vertauscht sind ?

    Muss heute Abend mal gucken, gibts da irgendwelche Anhaltspunkte dies Festzustellen ?

    Grüsse aus der schönen Schweiz

    Phil

  • Ja, du musst vom gedachten Mittlepunkt zwischen den beiden Hinterachsen im 90 grad winkel eine Grade ziehen. Jetzt schlägst du die Vorderachsen voll ein in die richtung, in die du die Linie gezogen hast. Jetzt ziehst du von jedem gelenkten Rad im 90 grad winkel eine linie. Wenn alle 4 Linien der Vorderräder sich im selben Punkt der linie der Hinterachsen treffen, ist alles ok...

    Ich denke, ein paar mm daneben macht nix... aber es sollte nicht all zu viel sein. Damit kannst du gleich deine ganze Lenkgeometrie überprüfen.

    hoffe ich habs einigermaßen verständlich erklärt.

    Gruß Robert

  • Hallo
    Also ich habe des Thema hier verfolgt und ich muss sagen mein Man Ruckelt auch aber ich find das nicht weiter Schlimm!
    Wenn ich mit dem Man etwas Langsam fahre und voll einschlage wackelt der etwas mehr aber na ja!
    Das heist dann einfach noch mehr fahren! :Top: :Top: :Top:
    Im Gelände fehlt das nicht so auf oder vielleicht gar nicht!
    Habe am Asphalt Runden gedreht auch nicht so schlimm!
    Ich Schlag einfach nicht voll ein dann gehts ganz gut!
    Mfg Gerhard

  • Hallo Robert
    Nix, weil ich gestern nicht zum testen kam.

    Hoffe dieses Weckend reicht die Zeit dazu.
    Auf jeden Fall ist der Test schwierig zum genauen durchführen. Werde ein Schnurgerüst aufbauen müssen.

    Grüsse aus der schönen Schweiz

    Phil

  • ne, das is gaub ich nicht zu gut, weil wie wollst du denn damit genaue 90 grad winkel an den Räder hinbekommen? hast du vll aluleisten oder so? Silberstahlwellen, irgendwie so was, sollte halt nur eine rechtwinkelige kante haben... oder du nimst ein großen blatt papier... aber ich glaub so was großes wird schwierig werden... aber könnte vielleicht mit DIN A3 gehen...

    mir kommt da grade eine idee.

    Du suchst dir was, wo du drauf rummalen kannst, und dein LKW drauf passt, es sollte von 1. VA bis 2 HA gehen. Dann schlag die Räder ein. Dann nimmst du ein geodreieck, und zeichnest die Linien so weit, wie dein Blatt groß ist. Jetzt nimmst du grade dinge, wie ich schon oben geschrieben hab, und legst sie an die linien an... ist vielleicht nicht ganz so genau, aber so hast du schon mal einen anhaltspunkt....

    Gruß Robert

  • Stimmt, das mit dem aufzeichnen... Hätte ja selbst draufkommen können...als Planer...
    Werde einen alten Vorabzug aus dem Büro mitnehmen und das Ergebniss berichten.

    Grüsse aus der schönen Schweiz

    Phil

  • So, hallo zusammen


    Inzwischen wurde der Übeltäter festgestellt.

    Nachdem ich testweise Verteilergetriebe, vordere Aufhängung ausgetauscht habe, Lenkwinkel überprüft habe und das ruckeln immer noch da war habe ich die Achsen demontiert und genauer unter die Lupe genommen:


    Sehr selbst: (Ton bitte aufdrehen, es gibt mehr zu hören als zu sehen)

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    Na, das liegt doch an den Achsen, respektive an den Kardangelenken. Komisch nur das der Effekt nicht in beide Richtungen auftritt.

    Klar ist der Beugewinkel im Video +/-40°, aber der Effekt tritt bereits bei unter 30° auf. Kann ja nicht sein das ich nur nen Lenkwinkel von unter 30° fahren darf und dafür nen Wendekreis von 2Meter habe.

    Auf dem Parcour habe ich dass noch nie bei einem Truck beobachtet!

    Grüsse aus der schönen Schweiz

    Phil

  • Hallo Phil,

    das hört sich ja gemein an. :(
    Konntest Du denn jetzt schon lokalisieren wo das Geräusch genau herkommt bzw. was das Geräuscht verursacht ? Etwa das Kardan ?

    Gruß Jörn

  • Hallo Phil,
    jedes Kreuzgelenk braucht einen Längenausgleich, wenn der Beugewinkel veränderlich ist. Mit Sicherheit ist sowas Exotisches hier nicht eingebaut (aus Kostengründen, vesteht sich) Das Gelenk sucht sich seinen Längenausgleich selbst, wenn es konstruktiv keinen bekommt. Es hat die Wahl: Es drückt und zieht entweder in Richtung Radnabe/ Planeten oder in Richtung Differential/ Augleichskegelräder, je nachdem wo Spiel vorhanden ist. Ist nirgends Spiel, so wird sich das Gelenk irgendwo eines herauskitzeln, das hat auch mit der Drehrichtung zu tun. Nötigenfalls würde es sich auch selbst zerstören.
    Du kannst diese Behauptung prüfen, wenn du gut siehst: Stelle das Rad so, dass das Kardangelenk diagonal zum Achsschenkeldrehpunkt steht. Nun lenkst du mit dem stehenden (!) Rad den erforderlichen Winkel von etwa 43°. Das Gelenk wird sich nicht nur leicht drehen, sondern auch auch in axialer Richtung verschieben. Dieser Effekt tritt auch bei Doppelgelenken auf, wenn zusätzlich Sturz und /oder Spreizung nicht gleich null sind oder sich das Gelenk nicht genau im Drehpunkt befindet. Insofern hat Tom recht, eine Modellachse ist kein Nachbau eines Originals. Im Umkehrschluss würde eine Modellachse, im Original nachgebaut, keine 1000km halten und der Fahrer hätte nach einer halben Stunde taube Hände wegen der Vibrationen.
    Du sieht, hier sind noch viele Leichen im Keller, ich hoffe, du brauchst nicht alle rausholen.

    Gruss
    Werner :hand:

  • Hi

    Ein kleiner Längenausgleich ist schon eingebaut, damit sich das Kardan selbst zentrieren kann bei einer Beugebewegung. Sprich: Die Achswellen haben über die jeweiligen Mitnehmerflanken am Differenzial und im Planeten ein axiales Spiel. Sonst wäre eine Montage und der Betrieb garnicht möglich. Ich denke das ist nur eine Frage des Einlaufens.
    Mittlerweile verwenden wir andere Wellen bei den Achsen, die diese Einlaufphase deutlich minimieren.
    Mir will allerdings nicht in den Sinn, warum ein einzelnes Kardangelenk wenn der Drehpunkt in der Mitte des Beugewinkels ist einen Längenausgleich brauchen soll....

    TOM