• Hallo zusammen,:hand:

    An warmen Sommertagen ist eine kleine Abkühlung in der angenehm kühlen heimischen Werkstatt immer eine schöne Erfrischung. Was nochmal eine zusätzliche Motivation darstellt ein neues Projekt anzufangen und als Volvo dann noch den neuen Ec400 vorstellte war die Mischung perfekt und die Überlegungen gingen los.

    Doch am Anfang ein jedes Modells steht immer ein langer Planungsprozess um ein 3D Modell zu erstellen. Grundsätzlich gingen die Planungen schon viel früher los, als THS Seipt noch Modelle baute, mit der Idee einen eigenen EC480E zu bauen. Hieraus ging die Kabine hervor, die aber nun noch an das neue Modell angepasst werden musste. Dazu aber an geeigneter Stelle im Bau mehr.

    Da der ganze Konstruktionsprozess viel Zeit in Anspruch nimmt will ich euch die ersten Schritte ersparen und gleich weiter hinten im Prozess einsteigen. Zwar ist das Modell noch nicht ganz fertig, aber doch erstmal weit genug, um mit dem Bau des Unterwagens zu beginnen. Nun aber genug des Textes, Bilder sagen mehr als tausend Worte::staunen:


    Los geht es im Bau mit dem Unterwagen. Die Teile hierfür wurden zum Großteil aus 2mm Stahlblech ausgelasert und werden nach dem Biegen miteinander verlötet. Zur einfacheren Positionierung der Bauteile können diese mit Nuten und Zapfen ineinander gesteckt werden.:kratz:

    Da ich nach wievor aber keinen Zugang zu einer Drehmaschine habe, ein Unterwagen aber viele gedrehte Teile benötigt, mussten diese Teile zugekauft werden. Hierbei nochmals ein Dankeschön an Frank von Fumotec für das freundliche Telefonat und den top Kundenservice, der auf meine Anfrage es möglich gemacht hat die benötigten Teile bei ihm zu bestellen.thumbsup Unteranderem befinden sich darunter die Laufrollen, Tragrollen, Drehkranz mit zugehöhrigem Schwenkmotor und Drehdurchführung. Aber auch der komplette Antiebsstrang bis zum Turas stammt ebenfalls von Fumotec.

    Aber hier ersteinmal Screenshots vom Unterwagen:

    Die Abdeckungen der Laufwerksschiffe können später abgenommen werden, um einfacher ans Innere zu gelangen:


    Beim nächsten Mal gibts dann hoffentlich Bilder von den ersten Bauteilen, bis dahin gibt es aber noch ein bisschen Arbeit:hand::undweg:

    Viele Grüße

    Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Erst einmal vielen Dank Holger für das Lob.:D: Ich hoffe, dass ich alles so einigermaßen durchdacht habe, sonst gibt es im weiteren Verlauf eine böse Überraschung.:schreck2:


    Jetzt aber weiter im Text. Getragen von der frischen Euphorie eines neuen Projektes ging es nun mit den praktischen Arbeiten los. Aber davor gibt es erst mal Bilder von den Laserteile. Diese habe ich bei Cutworks aus 2mm Stahl herstellen lassen::staunen:


    Da ich aber nicht alle Teile habe auslasern lassen, muss für ein paar Teile doch noch die Feile ran. Los geht es dabei mit den Teilen für das Leitradgehäuse. Als erstes wurde dafür der Gundrahmen aus 1mm Stahlblech mithilfe einer ausgedruckten Schablone ausgeschnitten und anschließend auf Maß gefeilt:

    Diese Bleche wurden dann mit Hilfe einer Biegeschablone in die richtige Form gebogen:

    In diese Gehäuse kommen nun als nächstes die Gleitschienen für die Leitradhalterung. Diese bestehen aus einer Grundplatte aus 2mm Messing und den eigentlichen Schienen aus 5mm Stahl. Diese habe ich aus einem 15mm breiten Flachstahl herausgesägt, da diese eine Breite von 10mm brauchten und ich nicht auf ein passendes Grundmaterial warten wollte.:vogel: Im Grunde wäre das aber wohl schneller gewesen, als diese präzise mit der Feile zu bearbeiten und das dann auch gleich noch acht mal. :schreck2: :Knüppel:

    Da ich euch diesen Prozess aber gerne ersparen möchte gleich das fertige Endergebnis.:undweg:

    -->Die Stahlschienen wurden hierfür mit M3 Senkkopfschrauben auf die Grundplatte geschraubt:

    Die Teile in der Mitte der Schienen werden nachher das Leitrad halten, dazu aber später mehr. Diese habe ich schon jetzt eingebaut um die korrekte Abstände der Schienen zu gewährleisten, während die Löcher für die M3 Gewinde in die Stahlschienen gebohrt wurden. Als Toleranz wurde dazu noch ein Stück Papier zwischen die Teile geklemmt, um ein Verklemmen der Schienen zu verhindern.Um ein Verwechseln der Schienen und der zugehörigen Haltern zu verhindern wurden die alle Teile beschriftet.

    Das Gehäuse und die zwei Schienen werden mit Hilfe der sich an den Teilen befindenden Nasen auf der Verbindungsplatte, die zwischen Leitradgehäuse und Laufwerkschiff sitzt, positioniert. Hier kommen die ersten Laserteile zum Einsatz:

    Auf diesem Bild sieht man nochmal schön, wie die Teile ineinander greifen. Das Ganze wird dann zum Schluss verlötet (Der Stab zwischen den zwei Schienenpaketen dient nur als temporärer Abstandshalter und wird nach dem Löten wieder herausgenommen):

    Soweit fürs erste Mal. Als Nächstes geht es dann an die finalen Schritte an den Gehäusen, bis es dann zum Löten geht...:hand:


    Viel Grüße

    Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Hallo Finn,

    ein ambitioniertes Projekt, macht aber einen soliden Eindruck, vorallem die handgefeilten Bleche! Ich bleib gespannt dran :thumbup:

    Mal aus Interesse gefragt, wie schaffst du es denn, dass dir deine Papierschablonen beim Feilen nicht verrutschen?
    Daran bin ich bisher tatsächlich kläglich gescheitert, so banal das auch sein mag :kratz:

    Grüße

    Luis

  • Vielen Dank ihr Beiden für das Lob und die interessante Frage. :D:

    Immer mal wieder etwas von Hand zu feilen ist eigentlich auch ganz schön. Ich baue meine Modelle ja hauptsächlich um Spaß am Bau zu haben und bei Laserteilen, die fertig kommen fällt schon mal ein beträchtlicher Teil der Arbeit weg und man braucht sie nur noch zusammenzufügen. Aber bei manchen Teilen wird einfach eine gewisse Präzision benötigt oder sind so komplex, dass es per Hand einfach nicht sinnvoll ist.

    Und gerade bei den Schablonen ist das so eine Sache mit der Genaugkeit. Da man einerseits schon eine gewisse Ungenauigkeit durch den Drucker und die Stärke der Linie bekommt. Auch das mit der Haftung der Schablone auf dem Werkstück ist so eine Sache. Ich fixiere meine immer mit ein paar Streifen doppelseitigem Klebeband. Diese werden vor allem nahe an den Rändern und an den Makierungslinien für die Biegungen angebracht.

    Das funktioniert aber nur solange das Werkstück eine gewisse Größe hat. Wird es zu schmal oder klein, verrutscht bei mir die Schablone auch immer. Da bin ich inzwischen dazu übergegangen die Linien auf dem Werkstück direkt anzureißen. Auch prüfen ich in beiden Fällen die Maße immer mittels Messschieber und Haarwinkel nochmals nach, um eine gewisse Präzision zu gewährleisten. Das hat bis jetzt eigentlich immer sehr gut funktioniert und ich habe sowohl für die Trommelsiebanlage, wie auch für den Radlader, bei dem die Schablonen übrigens noch von Hand gezeichnet wurden, schon ziemlich viele Schablone in allen möglichen Formen gemacht.

    Hallo Luis, ich denke das mit den schmalen Werkstücken war auch dein Problem bei dem Verrutschen der Schablone, wenn das auf die Messingteile bei deinem ZIL bezogen war, die übrigens auch sehr schön aussehen. :thumbup: In diesem Fall kann man das Verrutschen nur minimieren, indem man über die gesamte Fläche Klebeband anbringt, die Teile gut im Schraubstock einspannt und nicht zu viel Druck auf die Feile ausübt. Auch benutze ich kein ganz normales Druckerpapier, sondern etwas dickeres, damit es stabiler ist. Denn eine schmale Papierschablone kann sich auch seitwärts verbiegen, wenn man beim Aufkleben nicht aufpasst.:warsnicht:

    Die Idee, Damian, selbstklebende Folie zu verwenden könnte auch interessant sein. Da wäre dann nur die Frage, wie gut sich die Folie wieder vom Werkstück ablösen lässt. Und wie gut die Farbe auf der Folie hält, wenn sie mit den Backen des Schraubstockes in Berührung kommen...

    Was ich in einem Video mal gesehen habe ist, dass bei einer Gravur in Metall die Druckerfarbe mittels eines Transferpapieres oder so etwas ähnlichem direkt auf das Werkstück übertragen wurde und so keine zusätzliche Schablone mehr auf dem Metall klebt. Das habe ich selbst aber noch nicht ausprobiert, hört sich aber ganz interessant an.

    Auch wenn die Antwort jetzt etwas ausführlicher geworden ist, aber das Thema ist halt doch nicht so einfach, wie es zuerst wirkt, hoffe ich, dass ich eure Fragen klären konnte.


    Viele Grüße

    Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Hallo Finn,

    vielen Dank für deine Ausführungen. Tatsächlich habe ich in diesem Bereich noch nicht allzuviel experimentiert, aber meine Vorgehensweise war wohl ziemlich identisch zu deiner. Nur eben die Schablonen wollten nicht so Recht halten und sind beim Feilen auch ausgefranst. Vielleicht hilft da dickeres Papier tatsächlich ein bisschen.

    Wenn du aber doppelseitiges Klebeband verwendest, wird das Ganze dann nicht zu dick, bzw. zu weich? Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Papierkanten dann beim Feilen auf und ab bewegen, was das ganze ziemlich mühsam machen dürfte. Oder hast du ein besonders dünnes Band?

    Grüße

    Luis

  • Arg viel mehr mache ich jetzt auch nicht anderst, bis auf ,dass ich halt ein 200g/m^2 Papier benutze. Als Klebeband benutzte ich eins von 3M.

    Die einzelnen Streifen bringe ich dann in etwa so an:

    Das ganze wird dann ca. 1cm über den Schraubstockbacken eingespannt.

    Auf diese Art funktioniert das halt für mich:Denk:, aber es muss halt auch klar sein, dass die Schablone meist nur eine grobe Referenz ist und man nur damit nicht aufs 10tel genau ist.

    Mehr kann ich dir da jetzt auch nicht mehr sagen;)


    Vielen Grüße

    Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Was ich auch sehr empfehlen kann, wenn es um das händische Ausschneiden geht, ist das bedruckte Papier mit Sprühkleber auf dem Werkstück zu befestigen. Dann zu erst sowas wie Bohrungen o.Ä. machen und zuletzt aussägen und feilen. Dadurch kann man tatsächlich relativ enge Toleranzen erreichen.

    Habe ich mir von dem Youtube Kanal Clickspring hier abgeschaut


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Immer wenn man denkt man hat auf Youtube alles gesehen, entdeckt man wieder einen faszinierenden Kanal. Was mal wieder beweist, dass es dort halt nicht nur Kruscht zum Ansehen gibt. Das ist natürlich nochmal ein ganz anderes Level an Geduld und Übung, das man im Video sieht. Großen Respekt an den Ersteller des Videos. :respekt: Das Uhrenmachen bleibt aufgrund seiner Filigranheit ein faszinierend Beruf.

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Interessantes Projekt ,

    Da bleibe ich mal dran . Schön umgesetzt im Cad.

    Mein EC550 nimmt auch langsam gestalt an. Volvo ist im Cad schon etwas anspruchsvoll umzusetzen wenn man möglichst viel an Details will.

    Grüße Feli

    Bilder sind meine....! Ohne Einverständniss nicht anderweitig veröffentlichen.

  • Danke Feli,

    Da hast du Recht, Volvo hat nicht immer die einfachsten Formen. :Knüppel:Vorallem die Kabine und das Heckgewicht waren für mich besonders anspruchsvoll. Aber mit dem Heckgewicht bin ich bis heute nicht voll zufrieden. Da muss ich wahrscheinlich nochmal ran...:Wand: ;)

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Hallo in die Runde,

    Weiter geht es mit den Streifkanten und der Aufdopplung der Leitradgehäuse. Für die Streifkanten wurden zuerst aus einer 3mm Messingplatte vier 3mm breite Streifen herausgeschnitten und auf Maß gefeilt. Anschließend wurden diese auf die richtige Länge gekürzt:



    Hier nochmal alle Teile im Überblick:



    Um beim Löten alles in Position zu halten, wurden die Teile mit Draht fixiert. Damit der Abstand zwischen den zwei Führungsschienen für das Leitrad passt, wurde zwischen diesen ein Abstandshalter mit der passenden Länge mit eingespannt:




    Nun wurde es Zeit mal wieder das Lötzinn auszupacken:


    Und nun nach der Bearbeitung:



    Weiter gehts im nächsten Abschnitt:hand:

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Danach konnte es mit dem Zusammenbau losgehen. Als erstes wurde hierfür der Unterboden mit den Bodenblechen der Laufwerksschiffe zusammengesteckt:







    Damit alles zusammenhält, wurde hier eine Leiste eingsetzt, die zugleich als Halterung für die Abdeckung der Laufwerksschiffe dient.

    Zum Schluss wurde die Oberplatte aufgesetzt:


    Die Halterungen für die Laufrollen wurden wieder mit Draht festgemacht:


    Auch die Leitradgehäuse wurden mit Draht am Unterwagen befestigt:


    Nun ist alles soweit für das Löten vorbereitet.


    Hiervon gibt es aber erst beim nächsten Mal Bilder...:staunen::undweg:


    Viele Grüße

    Finn

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :warsnicht:

  • Wow sieht schon sehr vielversprechend aus. Bravo weiter soclapping_handsthumbs_up

    Es scheint immer unmöglich, bis es Vollbracht ist. :)

    Beste Grüsse aus der Schweiz

    Markus